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17. Mai 2018
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Dezernat Zukunft

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Was wir lesen #3 – Sonderausgabe Visualisierungen

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DEZERNAT ZUKUNFT

Nach zwei großartigen Tagen bei der OpenVis Konferenz in Paris, gibt es diese Woche Wirtschaft in Bildern:

Verteilungsfragen: der lange Atem der Geschichte.

  • Ein halbes Jahrhundert nach Martin Luther King: Amerikanische Städte so segregiert wie eh und je. Visualisierung der Washington Post.
  • Wo Amerika sich nach Hautfarbe teilt, teilen wir uns nach Einkommen–und zwar entlang der alten Ost/Westgrenze. Visualisierung des statistischen Bundesamtes.

Soziale Mobilität: geringer als geglaubt.

  • Segregation herrscht in Amerika nicht nur im Wohnraum. Auch bei Chancen auf Erfolg und Einkommen sind große Unterschiede nach Hautfarbe und Geschlecht sichtbar. Diese verlaufen oft, jedoch nicht immer, wie gedacht: während weiße Männer gegenüber fast allen anderen Gruppen bevorteilt sind, sind bei Frauen kaum Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß zu erkennen. Und während Männer insgesamt mehr verdienen als Frauen, verdienen schwarze Männer weniger als sowohl schwarze als auch weiße Frauen. Aufschlussreiche Grafik der New York Times.
  • In Deutschland verlaufen Bildungschancen entlang Klassengrenzen: 71% aller Kinder von Akademikern machen einen Fach- oder Hochschulabschluss, aber nur 32% der Kinder von Nicht-Akademikern. Visualisierung der Bundesregierung.

Ein Blick hinter den Vorhang der Arbeitsmarktzahlen:

  • So wuchsen Jobs in den Sektoren der amerikanischen Wirtschaft nach der Krise: digitales, Gesundheit, Öl, und Schönheit im Aufwind; Industrie und Bauwesen mit großen Jobverlusten. Auch hier bietet die New York Times beindruckend aufbearbeitete Einblicke.
  • Arbeitslosigkeit in Deutschland ist sehr niedrig, aber ebenso die Anzahl gearbeiteter Stunden. Zusammen mit Norwegen und den Niederlanden sind wir Rekordwenigarbeiter, zeigt uns die OECD.

Wo gehen Staatsausgaben eigentlich hin?

  • Der Haushalt des Bundes auf einen Blick: Ca. 40% gingen 2017 an Arbeit und Soziales, zweitgrößter Empfänger war das Verteidigungsministerium, dann Verkehr.
  • Sehr spannend wäre zu sehen, welcher Teil der deutschen Ausgaben vom Gesetz vorgegeben ist und was die Regierung in jedem Haushalt neu entschieden kann. In Amerika z.B. sind mehr als zwei Drittel vom Gesetz vorgeben, so dass die Regierung nur weniger als ein Drittel direkt kontrollieren kann.

Ein Exkurs in die Vergangenheit:

  • Quesnays Tableau Économique (aus 1758!), der landwirtschaftliche Überschüsse, nicht Handel und Industrie als Ursprung von Wohlstand sieht. Man munkelt, dass jener als Grundlage des gerade auslaufenden EU Haushalts dient.
  • Der Geldkreislauf unserer Wirtschaft, 1922 noch ohne Schattenbanken (Seite 5 des PDFs). Gezeichnet von William Foster.

Picture credit: Washington Post, Statistisches Bundesamt, New York Times, Bundesregierung, OECD, Bruegel, und JSTOR.

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